Die Frage, was eine gute Abschlussprüfung ausmacht, beschäftigt sowohl die Forschung als auch die Praxis seit langem. Weil es sich bei der Revision um ein sog. Vertrauensgut handelt (im Gegensatz zu Erfahrungsgütern), ist ihre Qualität nur indirekt messbar. Aus diesem Grund haben Regulatoren wie das PCOAB begonnen, Qualitätsindikatoren zu entwickeln. Diese können für das Audit Committee nützlich sein, wenn sie gezielt und bei Bedarf eingesetzt werden. Der Nachweis für den Nutzen einer flächendeckenden Anwendung ist indes noch nicht erbracht. Insofern ist das Audit Quality Disclosure Framework des amerikanischen Center for Audit Quality mit Vorsicht zu geniessen.
Die internationale Organisation für Börsenaufsichtsbehörden IOSCO geht das Thema Prüfungsqualität aus einer anderen Sicht an, nämlich aus derjenigen des Audit Committee. Die IOSCO hat dazu ein Dokument mit Empfehlungen zu 86 Aspekten veröffentlicht, welche geeignet sind, die Prüfungsqualität positiv zu beeinflussen. Auch wenn sich darin nichts grundlegend Neues findet, gibt das Dokument einen guten Überblick zur Thematik. Es kann daher vom Audit Committee im Sinne eines Best Practice-Beispiels verwendet werden, um seine aktuellen Abläufe zu hinterfragen.