Im Jahr 2023 betragen die von den SPI-Unternehmen insgesamt entrichteten Revisionshonorare CHF 647.3 Mio. Das Gesamtvolumen nimmt im Vergleich zum Vorjahr um CHF 72.8 Mio. zu. Die einzelnen Faktoren und die Gründe für die Erhöhung um 12.7 % gehen aus Tabelle 1 hervor. Die Honorarveränderungen bei gleichbleibender Revisionsstelle tragen zu einem Grossteil dieses Anstiegs bei und sind – wie an anderer Stelle dargelegt wird – auf bestimmte Einzelereignisse (wie die Einführung eines neuen Rechnungslegungsstandards oder einer Fusion) zurückzuführen. Einen nicht unbedeutenden Einfluss haben auch Wechselkurseffekte, die nur rechnerischer Natur sind und sich aus Umrechnungen in CHF zwecks Vergleichbarkeit entstehen. Leicht negativ wirken sich wiederum die Honorarveränderungen nach einem Wechsel der Revisionsstelle aus.
Abbildung 1 HONORARENTWICKLUNG SPI
Werden nur die 164 Unternehmen betrachtet, welche zwischen 2013 und 2023 konstant im SPI vertreten sind, weist das Volumen der Revisionshonorare in diesem Zeitraum eine Steigerung von CHF 491.4 Mio. auf CHF 609.2 Mio. auf. Ebenfalls steigt in diesem Zeitraum deren durchschnittliches Revisionshonorar von CHF 3.0 Mio. auf CHF 3.7 Mio.
Die Veränderungen gegenüber 2022 sind durch vier Faktoren zu erklären, wie den folgenden Tabellen zu entnehmen ist.
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Total Revisionshonorare 2022 SPI in CHF | 574.6 Mio |
Neu- / Dekotierungen | 4.3 Mio. |
Honorarveränderungen | 61.8 Mio. |
Wechselkursveränderungen | 7.4 Mio. |
Revisionsstellenwechsel | - 0.8 Mio. |
Total Revisionshonorare 2023 SPI in CHF | 647.3 Mio. |
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Im Berichtsjahr 2023 gibt es zwei Neukotierungen. Diesen stehen fünf Abgänge entgegen. Die gewichtigste Veränderung ist die Kotierung der Sandoz Group (ein Spin-off der Novartis) mit einem Revisionshonorar von rund CHF 4.4 Mio.
Die echten Veränderungen beim Gesamtvolumen aller von den SPI-Unternehmen entrichteten Revisionshonoraren (also jene bei gleicher Revisionsstelle) machen netto CHF 61.8 Mio. aus, wobei davon nicht weniger als CHF 44.8 Mio. bei den 21 SMI-Unternehmen anfallen. Generell lässt sich dieses Jahr aber bei vielen Unternehmen ein leichter Anstieg der Revisionshonorare beobachten; von den 210 untersuchten Unternehmen steigen die Revisionshonorare bei 135 Unternehmen, während sie bei 61 Unternehmen sinken.
Revisionsstellenwechsel schliesslich verursachen einen Rückgang von rund CHF 0.8 Mio. (zum Vergleich im Vorjahr: CHF 1.6 Mio.). Die (rein rechnerisch bedingten) Wechselkursveränderungen haben einen positiven Einfluss von rund CHF 7.4 Mio.
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Total Revisionshonorare 2022 SMI in CHF | 386.3 Mio. |
Indexveränderungen | 4.2 Mio. |
Honorarveränderungen | 44.8 Mio. |
Wechselkursveränderungen | 8.9 Mio. |
Revisionsstellenwechsel | -0.1 Mio |
Total Revisionshonorare 2023 SMI in CHF | 444.1 Mio. |
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Im Jahr 2023 entrichten die im SMI kotierten Unternehmen insgesamt CHF 444.1 Mio. für Revisionshonorare, was ca. 68.6 % der Gesamtsumme der Revisionshonorare im SPI entspricht. Im Vergleich zum Vorjahr steigt somit die Summe der Revisionshonorare im SMI netto um insgesamt CHF 57.8 Mio. (inkl. rechnerische Wechselkursveränderungen).
Die Position Indexmutationen rührt von der Aufnahme von Kühne + Nagel International AG (CHF +4.2 Mio.) in den SMI.
Bei den SMI-Unternehmen betragen die Honorarveränderungen (bei der gleichen Revisionsstelle) wie bereits erwähnt CHF 44.8 Mio., wobei ein Grossteil bei den drei Unternehmen UBS Group (CHF +24.7 Mio.), Credit Suisse Group (+15.3 Mio.) und Swiss Re (CHF +7.3 Mio.) anfallen. Bei der UBS Group liegt der Grund für die starke Zunahme hauptsächlich in der Übernahme der Credit Suisse Group und die damit verbundenen Integrationsarbeiten.
Abbildung 2 TOP 20 REVISIONSHONORARE 2023 SPI
Insgesamt sinkt das Revisionshonorar bei vier SMI-Unternehmen (Vorjahr: zwei Unternehmen), wohingegen es bei 17 steigt (Vorjahr: 18 Unternehmen). Die Umrechnung der entsprechenden Angaben in CHF haben einen rechnerischen Einfluss von CHF +8.9 Mio. Das im Jahr 2023 von SMI-Unternehmen durchschnittlich entrichtete Revisionshonorar von CHF 21.1 Mio. ist höher, ebenso der Median von CHF 11.0 Mio. (Durchschnittshonorar im Vorjahr: CHF 19.3 Mio.; Median im Vorjahr: CHF 10.4 Mio.). Die durchschnittlich von SPI-Unternehmen bezahlten Revisionshonorare von CHF 3.1 Mio. (Median: CHF 0.6 Mio.) steigen ebenfalls leicht (Durchschnittshonorar im Vorjahr: CHF 2.7 Mio.; Median im Vorjahr: CHF 0.6 Mio.).
Abbildung 3
VERTEILUNG REVISIONSHONORARE 2023 SPI
SPI ex SMI, n=189
Wie bisher wird das durchschnittliche Revisionshonorar sowohl beim SMI wie auch beim SPI ex SMI durch einige Unternehmen mit sehr hohen Revisionshonoraren nach oben verzerrt.
Die Zusatzhonorare steigen im SPI auf CHF 101.1 Mio. (Vorjahr: CHF 92.1 Mio.), was einem Anstieg von ca. 9.8 % entspricht. Im SMI steigt das Total der zusätzlichen Honorare hingegen um ca. 8.6 % auf CHF 64.4 Mio. (Vorjahr: CHF 59.4 Mio.) an. Die fünf höchsten Zusatzhonorare im SPI sind bei UBS, Nestlé, Swiss Re, Zurich Insurance und Avolta (vormals Dufry) zu beobachten, welche gemeinsam ein Volumen von CHF 43.7 Mio. aufweisen. Bei diesen fünf Gesellschaften fallen somit rund die Hälfte aller Zusatzhonorare an. Die grössten Zunahmen an Zusatzhonoraren (gemessen am Absolutwert) verzeichnen UBS Group (CHF +4.6 Mio.) und die Avolta (CHF +3.8 Mio.). Die ABB verzeichnet hingegen eine Abnahme des Zusatzhonorars von CHF 4.5 Mio. gegenüber dem Vorjahr. Es zeigt sich, dass die Zusatzhonorare und deren hier betrachtete Veränderungen massgeblich auf Einzelereignisse (Übernahme der Credit Suisse durch die UBS) zurückzuführen sind. Des Weiteren ist in diesem Zusammenhang zu berücksichtigen, dass die Beratungsdienstleistungen von anderen Wirtschaftsprüfungsgesellschaften, die nicht als Revisionsstelle amten, nicht offengelegt werden müssen (siehe entsprechender Exkurs).
EXKURS: Im Anhang zur Jahresrechnung offengelegte Honorare der Revisionsstelle
Unternehmen, die von Gesetzes wegen zu einer ordentlichen Revision verpflichtet sind, müssen zusätzliche Angaben im Anhang der Jahresrechnung machen (vgl. Art. 961 OR). Dazu gehört der Ausweis des Honorars der Revisionsstelle, je gesondert für Revisionsdienstleistungen und andere Dienstleistungen (Art. 961a Ziff. 2 OR und Richtlinie zur Information zur Corporate Governance der SIX Exchange Regulation).
- Das Honorar für Revisionsdienstleistungen (sog. Revisionshonorar) umfasst alle Tätigkeiten, die auf der Erfüllung einer gesetzlichen Pflicht der gewählten Revisionsstelle beruhen. Dazu gehören die Prüfung der Konzernrechnung, der Obergesellschaft (Holding) sowie der gesetzlichen Einzelabschlüsse der Tochtergesellschaften ebenso wie Honorare für die zur Prüfung beigezogenen Spezialisten.
- Das Honorar für die anderen Dienstleistungen (sog. Zusatzhonorare bzw. zusätzliche Honorare) umfasst weitere Tätigkeiten, welche von der gewählten Revisionsstelle neben der eigentlichen Prüfungstätigkeit erbracht werden (z. B. Steuerberatung, Rechtsberatung).
Für den Ausweis des Honorars der Revisionsstelle gilt, dass nur derjenige Betrag im Anhang offenzulegen ist, der an die gewählte Revisionsstelle entrichtet wurde. Dies bedeutet, dass das ausgewiesene Revisionshonorar nur dann mit dem Total der Honorare für die Prüfung der Konzernrechnung übereinstimmt, falls alle Tochtergesellschaften vom selben Revisionsunternehmen revidiert werden.
Zu beachten ist weiter, dass sich die Honorarangaben nicht nur auf die Revisionstätigkeit in der Schweiz beziehen, sondern bei einem weltweit tätigen Unternehmen auf die weltweit an das Revisionsunternehmen entrichteten Honorare. Daher sind die ermittelten Honorarvolumen nicht deckungsgleich mit dem Volumen des Schweizer Revisionsmarktes.
Von den 210 untersuchten börsenkotierten Unternehmen beziehen im Jahr 2023 lediglich 32 (15.2 %) keine zusätzlichen Leistungen von ihrer Revisionsstelle (Vorjahr: 41 bzw. 19.2 %). Im SMI entrichten, wie bereits in den Vorjahren, alle Unternehmen zusätzliche Honorare an ihre Revisionsstelle, woraus – in Übereinstimmung mit bisherigen wissenschaftlichen Untersuchungen – geschlossen werden kann, dass grössere Unternehmen generell mehr zusätzliche Dienstleistungen in Anspruch nehmen.
Werden die insgesamt bezahlten zusätzlichen Honorare ins Verhältnis zu den insgesamt bezahlten Revisionshonoraren gesetzt, machen diese 15.6 % (Vorjahr: 16.0 %) aus. Der Mittelwert des Verhältnisses der zusätzlichen Honorare zu den Revisionshonoraren der letzten drei Jahre und über alle börsenkotierten Unternehmen hinweg betrachtet, beträgt 18.6 %. Dies liegt deutlich unterhalb des europäischen Schwellenwertes, welcher die Nichtprüfungsleistungen auf 70.0 % des Durchschnitts, der in den letzten drei aufeinanderfolgenden Geschäftsjahren erbrachten Revisionshonorare begrenzt. Von den untersuchten Unternehmen überschreiten immerhin 10 (4.9 %) die 70.0 %-Schwelle für zusätzliche Honorare (Vorjahr: 11 bzw. 5.4 %), während der überwiegende Teil der in der Schweiz börsenkotierten Unternehmen die Regelungen der Europäischen Union einhalten würde.
Die Branche, in der das geprüfte Unternehmen tätig ist, beeinflusst die Berichterstattung und den Umfang der Prüfungsleistungen massgeblich. Die Analyse der Revisionshonorare je Branche ergibt, dass Unternehmen der Finanzdienstleistungsbranche mit durchschnittlich CHF 6.1 Mio. die höchsten Honorare für die Abschlussprüfung entrichten. Danach folgen die Unternehmen aus der Verbrauchsgüterbranche und dem Gesundheitswesen, mit einem durchschnittlichen Revisionshonorar von CHF 3.3 Mio. respektive CHF 2.5 Mio. Anzumerken ist, dass UBS, Credit Suisse, Zurich Insurance und Swiss Re aufgrund ihrer grossen Volumina das Durchschnittshonorar der Finanzdienstleistungsbranche stark beeinflussen. Bei der Verbrauchsgüterbranche ist es hauptsächlich Nestlé und im Gesundheitswesen sind es die beiden Pharmakonzerne Novartis sowie Roche.
Aufgrund dieser starken Verzerrung bei der Berechnung der Durchschnittshonorare nach Branchen wird auch der Median herangezogen, der weniger empfindlich gegenüber Ausreissern ist. In der Medianbetrachtung ist die Technologie- und Telekommunikationsbranche mit CHF 1.1 Mio. Spitzenreiter, gefolgt von der Verbrauchsgüterbranche und Industrieunternehmen mit je CHF 0.7 Mio. In der Immobilienbranche sind die Revisionshonorare – auch relativ gesehen – am geringsten (Durchschnittshonorar: CHF 0.2 Mio.; Medianhonorar: CHF 0.2 Mio.).
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