Drei Institutionen (ACCA, CA ANZ und IFAC) reflektieren in ihrem Essay die international aufgeheizte Debatte um einen möglichen Interessenkonflikt der Wirtschaftsprüfer; eben dann, wenn die Wirtschaftsprüfgesellschaften im gleichen Mandat auch als Berater anderer Belange auftreten. Die Prüfungsgesellschaften haben sich den globalisierten Weltmärkten und technologischen Errungenschaften in ihrem Fachgebiet angepasst und auch dadurch ihren Tätigkeitsbereich über die blosse Buchhaltung und Wirtschaftsprüfung ausgedehnt. Die sog. «Multidisziplinäre Unternehmen» stehen mit ihrem bekannten Firmennamen auch für Beratungsdienstleistungen ein. Der Report veranschaulicht, dass nur ein relativ kleiner Teil zuzüglich zu den Prüfungsleistungen auch Beratungsleistungen vergütet – dies sicherlich auch weil das Regelwerk um z.B. die Unabhängigkeit zu wahren immer strikter wird. Dementsprechend stammt ein Grossteil der erzielten Beratungshonorare eben nicht von Firmen, die gleichzeitig geprüft werden.
Im Folgenden werden die verschiedenen Phasen der Prüfung näher beleuchtet und auch die Vor- und Nachteile von internen bzw. externen Experten. Die Autoren verweisen auf eine Verbesserung der Revisionsqualität, wenn die Firmen sowohl prüfungsrelevante als auch nicht prüfungsrelevante Dienstleistungen anbieten und stellen hier die positiven Spillover-Effekte wie den Austausch von Fachwissen und Systemen voran. Dem gegenüber stehen Regulierungen multidisziplinärer Unternehmen, genannt sei hier bespielhaft die Initiative der Europäischen Kommission, die nebst genannten Effekten wohlmöglich auch eine verbesserte Prüfungsqualität verhindert.